Muhanad Al-Halak

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Ein „Beispiel für gelungene Integration“ will in den Bundestag

Muhanad Al-Halak, 32-jähriger Abwassermeister aus Grafenau, will in sechs Wochen den Einzug in den Bundestag schaffen. Nach der überraschenden Wahl auf Platz 14 der FDP-Landesliste hat jetzt für den Kandidaten aus dem Bayerischen Wald der Endspurt begonnen. Schützenhilfe bekam er dabei in der Auftaktveranstaltung zur Schlussrunde von Martin Hagen, dem Fraktionsvorsitzenden der Liberalen im Bayerischen Landtag, MdL Alexander Muthmann und der Bundestagsabgeordneten Nicole Bauer, die auch FDP-Bezirksvorsitzende in Niederbayern ist.

Der Wahlkampfauftakt von FDP-Kandidat Muhanad Al-Halak

Freyung. Muhanad Al-Halak, 32-jähriger Abwassermeister aus Grafenau, will in sechs Wochen den Einzug in den Bundestag schaffen. Nach der überraschenden Wahl auf Platz 14 der FDP-Landesliste hat jetzt für den Kandidaten aus dem Bayerischen Wald der Endspurt begonnen. Schützenhilfe bekam er dabei in der Auftaktveranstaltung zur Schlussrunde von Martin Hagen, dem Fraktionsvorsitzenden der Liberalen im Bayerischen Landtag, MdL Alexander Muthmann und der Bundestagsabgeordneten Nicole Bauer, die auch FDP-Bezirksvorsitzende in Niederbayern ist. 


Eintreten für mehr
Bildungsgerechtigkeit 


Al-Halak, der sich selbst als „Beispiel für gelungene Integration“ bezeichnet, will mit seiner eigenen Biografie punkten und sich dafür einsetzen, dass berufliche Bildung in Deutschland einen höheren Stellenwert bekommt, wie es in einer Pressemitteilung heißt. „Vorankommen durch eigene Leistung, ist mein Lebensmotto. Ich trete für mehr Bildungsgerechtigkeit ein, denn die soziale Herkunft darf nicht über die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen entscheiden. Es ist an der Zeit, dieses Aufstiegsversprechen zu erneuern“ – mit diesen Worten wird der FDP-Kandidat beim Wahlkampfauftakt im Gasthaus Veicht zitiert. 
Mit einem Beispiel aus der Region prangerte der Freyunger Landtagsabgeordnete Alexander Muthmann den „völlig überzogenen Bürokratismus in Deutschland an“. Im vergangenen Herbst habe die Bayerische Staatsregierung die Erweiterung des Nationalparks Bayerischer Wald um 600 Hektar in der Nähe von Finsterau beschlossen. Der offizielle Vollzug aber stehe noch immer aus, weil noch eine aufwändige Umweltverträglichkeitsprüfung laufe. „Obwohl das Ergebnis feststeht, beschäftigen sich jetzt noch eine Reihe von Beamten und Ingenieuren mit der Frage, ob die Nationalparkerweiterung umweltpolitisch sinnvoll ist“, kritisierte Muthmann, der den FDP-Wahlslogan „Nie gab es mehr zu tun“ um den Zusatz ergänzte: „Im Wahlkampf und in der Zeit hinterher!“ 
„Zurück zur Eigenständigkeit, heraus aus dem Corona- Ausnahmemodus“, verlangte FDP-Fraktionsvorsitzender Martin Hagen. Das Schielen alleine auf den Inzidenzwert müsse ein Ende haben. „Wahrscheinlich sind wir aus dem Gröbsten heraus, aber Corona ist noch nicht vorbei. Wir werden lernen müssen, mit dem Virus zu leben“, sagte Hagen, der die Haltung der Liberalen während der Krise noch einmal verteidigte: „Wir haben die alltagsfernen Verbote angeprangert, eigene Vorschläge gebracht, wie wir zu mehr Öffnungen kommen und nicht nach Stimmung Politik gemacht. Es war richtig, dass wir zu unseren Überzeugungen gestanden sind, denn im Nachhinein bekommen wir dafür in der Bevölkerung viel Zustimmung.“ Es gelte jetzt, das Augenmerk „auf die Kollateralschäden zu richten“, die Corona hinterlassen habe, zum Beispiel bei den Kindern und ihren Bildungschancen. Die Pandemie habe auf jeden Fall die Ungleichheit im Bildungssystem verschärft. 


Kritik an
„Zentralisierung der Macht“


Dem Ministerpräsidenten Markus Söder warf Martin Hagen eine „Zentralisierung der Macht“ vor, die aus Steuergeldern finanziert werde. Die Zahl der Beamten in der Staatskanzlei sei unter Söder um 42 Prozent gestiegen, so der FDP-Fraktionsvorsitzende, der „für eine generationengerechte Haushalts- und Rentenpolitik“ plädierte. Als wichtiges Zukunftsthema nannte er den Klimaschutz. Deutschland allein werde nicht das Klima retten, aber es könne ein Vorbild für die Vereinbarkeit von Energiesparen und Wohlstand sein. Martin Hagen vergleicht den Angaben zufolge Deutschland mit der Nationalelf während der Europameisterschaft. Trotz brillanter Einzelspieler sei die Mannschaft weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. „Vielleicht fehlt der Drive, wenn der Trainer – oder in unserem Fall die Kanzlerin – zu lange im Amt ist“, folgerte Hagen. Die Entscheidung am 26. September laute deshalb: „mehr Bevormundung oder mehr Freiheit“.
„Ich wünsche mir ein Land, das wieder Freude am Erfinden hat“, sagte die Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer, von Beruf Wirtschaftsingenieurin und Politikerin, die auf Platz 7 der FDP-Landesliste den Wiedereinzug in den Bundestag schaffen will. Der Bezirk Niederbayern werde alles tun, um am Wahltag ein historisches Ergebnis zu erreichen: zwei Abgeordnete aus dem Regierungsbezirk – sie und Muhanad Al-Halak – in den Bundestag. „Der FDP stehen großartige Zeiten bevor“, zeigte sich Nicole Bauer überzeugt.  − pnp